Tulku Ösel: Den Geist zähmen — Einführung in die Meditation des ruhigen Verweilens (Shamatha)
Das Herzstück der Lehren, die eine buddhistische Tradition wie die Kagyü-Schule in ihrer über 1000 Jahre alten Überlieferungslinie weitergibt, sind die Weisheitslehren ihrer großen Meister. Der Oberbegriff für eine besondere Gattung von tiefgründigen Ansichten und Lehren ist hier „Mahamudra“, das „Große Siegel“.
Acharya Lama Kelzang, der am Shri Nalanda Institut des Klosters Rumtek in Sikkim studiert hat, öffnet nun den Schatz dieser besonderen Texte und Meditationslehren. Er ist bereit, sein Wissen über diese Lehren mit Menschen im Westen zu teilen und bietet jährlich einwöchige Studien-Retreats dazu an.
In einem Studien-Retreat werden Meditationssitzungen mit Belehrungen zu solch tiefgründigen Themen kombiniert. Diese wiederum werden nicht nur intellektuell vermittelt, sondern führen auch in Meditationsübungen ein. Dafür wird mehr Zeit benötigt, was auch bedeutet, dass sich der Lehrer und die Teilnehmer in einem mehrtägigen Prozess mit dem jeweiligen Thema beschäftigen. Deshalb dauern diese Studien-Retreats am Kamalashila Institut jeweils etwa 7 Tage.
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Ein Nachruf, der ein Hinruf ist.
Er, der viele Herzen überall in Weisheit tränkte und mit sanfter Macht von Liebe und Humor
verzücken konnte, mutig sie den eignen Weg zu Freiheit gehen ließ.
Die Rede ist von ihm, von einem der ersten großen, tibetischen Lehrmeister in der Tradition
des Buddha, die intensiv und systematisch ihr Wissen und vor allem auch ihre Erfahrung
jenseits ihrer Herkunftszone kulturübergreifend mit Menschen in aller Welt zu teilen
begannen – von jenem, der im Auftrag des 16. Karmapa, als einer der ersten Lehrer speziell
auch westlichen Schülern den Zugang zur Karma Kagyu Tradition öffnen sollte; dem ersten
Lehrer im Kamalashila Institut, einst Wachendorf und erster Lehrer auch am selben Ort, der
jetzt Klausurzentrum in Halscheidt ist; erster Lehrer war er auch an manchem anderem Orte
dieser Welt; – jenem, der als einer der wenigen Großmeister alter Schule verblieben war. Die
Rede ist von jenem, der jetzt nach fast 90 Jahren unermüdlichen Wirkens am 22. Juni von uns
ging:
Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche, Dechen Rangdrol, oder unter welch immer anderen
Namen er auch bekannt sein mag.
„Geschrieben aus der Sicht eines nahestehenden Schülers“